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Kartograph des Monats: Abraham Ortelius

Abraham Ortelius, ursprünglich Ortels oder Oertel, war ein niederländischer Geograph und Kartograph.
(* 14. April 1527 in Antwerpen; † 28. Juni 1598 in Antwerpen)

Zunächst verdiente er sich seinen Lebensunterhalt durch das Kolorieren von Karten und deren Verkauf auf Messen und Märkten. Mit 20 Jahren wurde er als Kartenhändler in die St.-Lukas-Gilde von Antwerpen aufgenommen.
Als Händler reiste er viel in Europa, unter anderem mit Gerard Mercator, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband.

1564 fertigte Ortelius seine erste Karte, eine große achtblättrige Weltkarte. Es folgten Karten von Ägypten (1565) und Asien (1567).

Nun begann Ortelius mit der Zusammenstellung eines systematisch geordneten Kartenbuches, gestaltet in einem einheitlichen Format, basierend auf der Grundlage der besten Karten der Zeit. Dabei berücksichtigte er neueste kartographische Informationen, die er dank reger Korrespondenz mit mehreren Wissenschaftlern erhielt.

Nach mehrjähriger Vorarbeit veröffentlichte Ortelius 1570 sein berühmtes Werk Theatrum Orbis Terrarum, das als erster neuzeitlicher Atlas gilt. Viele der Karten wurden von Franz Hogenberg (1535-1590) gestochen, einem der berühmtesten Kupferstecher der Zeit.
Nach Möglichkeit gab Ortelius für jede Karte den Autor an, nach dessen Angaben die Karte angefertigt wurde, z.B. Gastaldi, Lazius.

Theatrum erschien zwischen 1570 und 1612 in 33 Auflagen in 7 Sprachen: Lateinisch, Niederländisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch, Italienisch. Die 70 Karten der ersten Ausgabe wurden nach und nach durch neue ersetzt oder ergänzt, bis der Atlas schließlich mehr als 150 Karten umfasste.
Ab 1579 erschien das Werk mit dem Anhang Parergon, der von Ortelius entwickelte Karten zur Geographie des Altertums enthielt.

Zur Geographie des Altertums verfasste Ortelius 1578 auch das Werk „Synonyma Georgraphica“ (später unter dem Titel „Thesaurus Geographicus“), ein alphabetisches Verzeichnis sinnverwandter geographischer Namen aus Büchern antiker Historiker und Geographen.

Seine kartographischen Leistungen brachten Ortelius großen Wohlstand und hohe Ehre. So erhielt er im Jahre 1573 den Titel „Geograph des Königs“ durch Philipp II. von Spanien.

Mit seinem Schaffen beeinflußte Abraham Ortelius maßgeblich die Entwicklung der modernen Kartographie.

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