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Der große Mercator-Hondius-Atlas

2 Bände mit allen 239 Kupferstich-Karten

Dies ist eine seltene, vollständige, sehr gut erhaltene Ausgabe in Französisch des berühmten Mercator-Hondius-Atlases in 2 Bänden. Sie enthält 239 Kupferstichkarten (127 im ersten und 112 im zweiten Band).

Gerhard Mercator

Gerhard Mercator (eigentlich Gerard De Kremer, latinisiert: Gerardus Mercator, * 1512 in Rupelmonde, Flandern; † 1594 in Duisburg) war ein Mathematiker, Geograph, Philosoph und Kartograph, der schon zu Lebzeiten als der Ptolemäus seiner Zeit angesehen wurde.

Mercator studierte zunächst in Löwen, bevor er sich privat der Philosophie, Kosmographie und Magie widmete. Ab 1535 beschäftigte er sich auch mit Mathematik und deren praktischen Anwendungsmöglichkeiten. Er begann mathematische Instrumente, Globen und Landkarten herzustellen. 1537 schuf er seine erste Karte mit dem Titel Amplissima Terrae Sanctae descriptio ad utriusque Testamenti intelligentiam , eine 6-blättrige Wandkarte vom Heiligen Land.

1544 wurde Mercator der Ketzerei beschuldigt und für mehrere Monate inhaftiert.
1552 verließ der Gelehrte mit seiner Familie Löwen und ließ sich in Duisburg nieder. Im Jahre 1554 erschien Europae Descriptio, eine 15-blättrige Wandkarte von Europa, die als Meilenstein der Geschichte der Kartographie gilt, da sie die europäischen Staaten zum ersten Mal in ihrer exakten Lage zueinander abbildete. Mercator hatte 16 Jahre an dieser Karte gearbeitet.

Ein noch größeres Meisterwerk Mercators war die 1569 nach 30-jähriger Vorbereitung erschienene Karte Nova et aucta orbis terræ descriptio… Diese 21-blättrige Weltkarte mit einer Größe von 134 x 212 cm ist die erste Weltkarte, bei der eine winkeltreue zylindrische Projektion verwendet wurde, welche eine Abbildung der genauen Form und Lage der gezeigten Gebiete ermöglichte. Diese bahnbrechende Form der geographischen Abbildung wurde später nach ihrem Erfinder Mercator-Projektion genannt.

Gerard Mercator schuf insgesamt 74 Karten. Wenige Monate nach Mercators Tod, im Jahre 1595 veröffentlichten sein Sohn Rumold und seine Enkel das Gesamtwerk und gaben ihm den noch von Mercator bestimmten Titel Atlas sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura (Atlas oder kosmographische Meditationen über die Schöpfung der Welt und die Form der Schöpfung). Dabei fügten sie 33 Karten hinzu, teils eigene, teils Karten, die Mercator selbst nicht mehr hatte vollenden können.

Nachdem der Mercator-Atlas 1602 erneut aufgelegt worden war, gingen die Kupferplatten als Erbe an Gerard (II) Mercator (ca. 1563 – 1627), der sie 1604 an Jodocus Hondius in Amsterdam verkaufte.

Jodocus Hondius

Jodocus Hondius, (eigentlich Josse de Hondt; * 1563 in Wakken, Flandern; † 1612 in Amsterdam) war ein flämischer Kartograph und Verleger.

Er lernte ab dem 8. Lebensjahr als Autodidakt die Gravierkunst. Als 20-jähriger emigrierte Hondius aus Glaubensgründen nach London. Dort schuf er Ende der 1580er Jahre seine ersten Karten.
Seine Landkarten von England (1590) und Frankreich (1591) leiteten mit ihren reich verzierten Rändern einen neuen Kartenstil ein.

1593 zog Hondius nach Amsterdam, wo er sein Verlagshaus errichtete. Dort wurden zunächst vor allem bedeutende kartographische Einzelwerke herausgegeben.

Der große Durchbruch als Verleger gelang Hondius 1606 mit der Veröffentlichung des Mercator-Atlases, dessen Kupferplatten er 1604 gekauft hatte.

Seine um 36 neue Karten erweitere Auflage des Mercator-Atlases. wurde ein großer Erfolg. Daraufhin erschienen bis 1636 mit neuen Karten erweiterte Auflagen in Latein, Französisch, Deutsch, Niederländisch und Englisch. Amsterdam erlangte durch den Mercator-Hondius-Atlas eine Weltposition auf dem Gebiet der Kartographie.

Eine verkleinerte Version erschien 1607 als Atlas Minor, der ebenfalls mehrere Auflagen erfuhr.

Nach Hondius’ Tod (1612) wurde der Verlag von seinen beiden Söhnen Jodocus H. d. J. und Henricus sowie seinem Schwiegersohn Johann Janssonius weitergeführt.

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